Mensch-Maschine-Kollaboration:
Die Revolution der
Fertigung

In der industriellen Fertigung bahnt sich eine Revolution der Beziehung zwischen Mensch und Maschine an. Es wird immer mehr zur Realität, dass Maschinen selbsttätig Anweisungen und Befehle zur Regelung von Systemen auslösen und proaktiv Informationen an menschliche Bediener weitergeben. Fabriken sind heute auf die tatkräftige Unterstützung durch intelligente Maschinen angewiesen. Sie sind in der Lage, die Fertigungstechniken gut ausgebildeter, erfahrener menschlicher Bediener, für die ein hohes Maß an Geschick nötig ist, effektiv zu reproduzieren. Zu diesen Techniken gehören, unter anderem, die komplizierten Vorgänge beim Anfahren und Abschalten von Fabriklinien oder im Rahmen von Produktumstellungen.

Intelligente Steuerungs- und Regelungssysteme werden in der Fertigung immer mehr zum Alltag. Die Sicherheit ist aber sowohl im menschlichen als auch im maschinellen Bereich ein wichtiges Thema. Wenn sich in der Vergangenheit ein Mensch dem Gefahrenbereich einer Maschine näherte, konnte diese nur auf eine von zwei Arten reagieren: sie blieb in Betrieb oder stellte den Betrieb ein. Maschinen sind heute aber in der Lage, fallabhängig und nuancierter auf solche Situationen zu reagieren. So kann eine Maschine heute selbsttätig auf eine niedrigere Betriebsgeschwindigkeit drosseln, wenn es sich um eine hochqualifizierte Person im Gefahrenbereich handelt. Gleichermaßen ist die Maschine in der Lage, vollständig zu stoppen, wenn sich eine weniger qualifizierte Person nähert. Dies gewährleistet nicht nur die Sicherheit der Personen, die in unmittelbarer Nähe zu den Maschinen arbeiten, sondern ermöglicht auch eine flexible Produktion, ohne dass die Maschinen angehalten werden müssen.

Die Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) wird zu einem wesentlichen Bestandteil dessen, was den Bediener mit den Messgeräten und Anzeigen verbindet, die ihm helfen, die Anlage sicher und komfortabel zu bedienen. Bei der Entwicklung der HMI stand der Mensch im Fokus. Sie hilft dem Bediener, nicht nur Betriebsbedingungen genau erfassen zu können, sondern ermöglicht ihm auch, die richtigen Entscheidungen bei der Bedienung eines Fahrzeugs oder einer Maschine zu treffen. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Sicherheit für den Menschen und minimiert zudem das Gesamtrisiko einer Anlage.

Experten prognostizieren, dass bis zum Jahr 2045 die künstliche Intelligenz (KI) von Computern die Kapazität des menschlichen Gehirns übertreffen wird. Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine entwickelt sich derweil immer weiter. Allerdings ist die KI lediglich ein Werkzeug, das dazu dient, die Fähigkeiten des Menschen zu erweitern. Auch bei der Analyse von Big Data findet die KI-Technologie Anwendung, um den Menschen bei seiner Entscheidungsfindung zu unterstützen und bietet dabei mehrere mögliche Lösungswege für ein Problem an. Der Mensch wiederum besitzt die Fähigkeit, das große Ganze zu sehen, komplexe Systeme zu integrieren und sich um Situationen zu kümmern, die nicht alltäglich sind. In Einrichtungen, in denen komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen, gilt es als unerlässlich, den Menschen in den Mittelpunkt der Systemlandschaft zu stellen. Nur so kann ein sicherer und stabiler Betrieb erreicht werden. Auf diese Weise bewegen wir uns auf einen Wandel in der Fertigung zu. Durch den Ausbau der Kooperation zwischen Mensch und Maschine können wir die Zukunft sicherer gestalten und unsere Betriebe effizienter werden lassen.